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Aktien Frankfurt/Trump poltert gegen Fed-Chef: Anleger bleiben vorsichtig

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die nicht abreißenden politischen Kapriolen der US-Regierung haben am Dienstag nach Ostern auch die europäischen Börsen gebremst. Eine verbale Attacke des US-Präsidenten Donald Trump auf Notenbankchef Jerome Powell hatte am Ostermontag für große Kursverluste an den New Yorker Börsen gesorgt. Gleichwohl zeichnete sich am Dienstag an der Wall Street erst einmal ein Stabilisierungsversuch ab.

Am frühen Nachmittag gab der Dax <DE0008469008> um ein halbes Prozent auf 21.100 Punkte nach. Zuletzt hatte sich der Leitindex von einem Anfang April erreichten Tief bei rund 18.500 Zählern deutlich erholt und einen Teil des von Trumps Strafzöllen ausgelösten Einbruchs wettgemacht.

Trump forderte von der Notenbank Fed abermals eine Zinssenkung und bezeichnete Fed-Chef Powell als einen "großen Loser", weil dieser die Zinsen wegen Inflationsrisiken vorerst nicht senken will. "Der Druck von Präsident Trump auf den Fed-Chairman Powell nimmt zu", schrieb Felix-Antoine Vezina-Poirier, Marktstratege von BCA Research. Eine Ablösung Powells wäre aus rechtlicher Sicht allerdings schwierig und würde zudem die Märkte erschüttern. In diesem Umfeld stieg der Goldpreis erstmal in der Geschichte über die Marke von 3.500 US-Dollar.

Der MDax <DE0008467416> der mittelgroßen Unternehmen lag am Dienstagmittag mit 0,2 Prozent im Minus bei 27.087 Zählern. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> gab ebenfalls leicht nach.

Zu den größten Kursverlierern im Dax zählten Rheinmetall <DE0007030009> mit minus 3,6 Prozent. Als Grund verweisen Händler darauf, dass der britische Rüstungskonzern BAE Systems <GB0002634946> die Produktion von Geschossen stark erhöhen will und damit in Konkurrenz zu Rheinmetall treten könnte.

Siemens <DE0007236101> Energy <DE000ENER6Y0> verloren 1,5 Prozent. Hier strichen Anleger Gewinne ein, nachdem die Papiere des Elektronikkonzerns am Donnerstag vor Ostern auf ein Rekordhoch gestiegen waren.

Commerzbank <DE000CBK1001> lagen zuletzt noch leicht im Plus, nachdem sie bis zu 3,3 Prozent gewonnen hatten. Auflagen der italienischen Regierung für eine Übernahme der Banco BPM durch die Bank Unicredit <IT0005239360> könnten den Deal platzen lassen, schrieb Analystin Delphine Lee von JPMorgan <US46625H1005>. Damit könnte sich Unicredit wieder verstärkt der Commerzbank zuwenden, heißt es im Handel.

An der Dax-Spitze knüpften die Aktien des Labor- und Pharmaausrüsters Sartorius <DE0007165631> mit einem Plus von fast 5 Prozent an ihre jüngste Erholung an. Die profitierten von überraschend guten Quartalszahlen des US-Konkurrenten Danaher <US2358511028>, die der Branchenstimmung zuträglich waren.

In den Fokus am hiesigen Aktienmarkt rückt derweil die Saison der Quartalsbilanzen. Nach Börsenschluss in den USA werden die Resultate des Dax-Schwergewichts SAP <DE0007164600> erwartet. Anleger gingen auch hier kein Risiko mehr ein, die Papiere verloren am Dax-Ende 4 Prozent. Der SAP-Kurs hat seit dem Rekordhoch im Februar rund ein Viertel eingebüßt.

Am SDax <DE0009653386>-Ende knickten die Aktien von Ceconomy <DE0007257503> um rund elf Prozent ein./bek/mis