Danone – Defensive Aktie rückt in den Fokus
Der französische Nahrungsmittelkonzern hat in den vergangenen Jahren ein erfolgreiches Comeback gefeiert. Vorstandschef Antoine de Saint-Affrique will den Erfolgskurs fortsetzen.
Nach dem Kurseinbruch an den Aktienmärkten aufgrund der von US-Präsident Donald Trump angekündigten reziproken Strafzölle und der heftigen Reaktion Chinas schichten institutionelle Investoren kräftig Geld aus zyklischen in defensive Aktien um. In diesem Umfeld rückt beispielsweise die Danone-Aktie in den Fokus der Investoren, wenngleich das Papier zuletzt etwas nachgegeben hat.
Grund für den Kursrückgang gegenüber den Mehr-Jahres-Hochs dürfte neben Gewinnmitnahmen auch die Sorge der Investoren sein, dass im Umfeld einer möglicherweise weltweiten Rezession selbst das Geschäft des Joghurt- und Wasseranbieters etwas unter Druck kommen könnte, weil Verbraucher in einem stark inflationären Umfeld auf preiswertere Lebensmittel ausweichen könnten.
Das französische Unternehmen aus dem Euro Stoxx 50 verkauft Milch- und Pflanzenprodukte, Mineralwasser und Erfrischungsgetränke sowie frühkindliche und medizinische Ernährung und ist unter anderem für Marken wie Actimel, Activia, alpro, Evian, Volvic und Milupa bekannt. Dabei setzt der Konzern verstärkt auf gesunde Ernährung wie etwa High-Protein-Produkte.
Gute Zahlen
Die 2024er-Zahlen von Danone zeigen, dass sich das Geschäft erfreulich entwickelt hat, während die Geschäftsdynamik im Jahresverlauf zusehends besser geworden ist.
Zwar ist der Umsatz 2024 um 0,9 Prozent auf 27,4 Milliarden Euro gesunken, bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte ist er auf vergleichbarer Basis aber um 4,3 Prozent gestiegen, wobei der Absatz um 3,0 Prozent zugelegt hat, während die Preise um 1,3 Prozent gestiegen sind.
Dabei war im vierten Quartal der Erlös auf vergleichbarer Basis um 4,7 Prozent geklettert, wobei der Absatz um 4,2 Prozent gestiegen war. Damit hat sich das Absatzwachstum im Jahresverlauf immer weiter beschleunigt, sehr zur Freude der Investoren. Die Zahlen belegen, dass sich der Konzernumbau von Vorstandschef Antoine de Saint-Affrique in Richtung gesunde Ernährung zusehends auszahlt.
Zudem stieg im Gesamtjahr der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 2,2 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro, womit sich die Marge von 12,6 auf 13,0 Prozent verbesserte. Gestartet war der Konzern im Jahr 2022 mit 12,2 Prozent.
Zudem ist der bereinigte Gewinn je Aktie 2024 um 2,5 Prozent gegenüber 2023 auf 3,63 Euro geklettert.
Was Investoren noch mehr gefreut haben dürfte, war, dass der Free Cashflow um 14 Prozent auf den Rekord von 3,0 Milliarden Euro zugelegt hat. Allerdings räumte der Vorstandschef ein, dass der Free Cashflow strukturell noch nicht auf diesem Niveau liege, sondern vielmehr die Marke von 2,5 Milliarden Euro übertreffe.
Gleichzeitig wurden die Nettoschulden von 10,2 auf 8,6 Milliarden Euro kräftig abgebaut.
Solider Ausblick
Bei der Zahlenvorlage am 26. Februar 2025 gab sich der Vorstandschef zuversichtlich, dass die erfreuliche Geschäftsentwicklung 2025 anhalten werde.
Dabei soll der Umsatz 2025 auf vergleichbarer Basis im Gleichklang mit den Mittelfristzielen um 3 bis 5 Prozent steigen. Außerdem soll der bereinigte operative Gewinn stärker zulegen als der Erlös, also die Marge weiter verbessert werden. Dabei soll Danone vor allem im Geschäft mit Molkereiprodukten deutlich zulegen. Hinzu kommen je nach Produkt und Marke Preiserhöhungen.
Dabei will der Firmenlenker nicht nur das Produktportfolio weiter umbauen, sondern auch verstärkt Akquisitionen ins Visier nehmen. „Das Beste liegt noch vor uns“, sagte er auf der Analystenkonferenz.
So sehen die Schätzungen aus
Analysten prognostizieren für 2025 einen Umsatzanstieg – also nicht auf vergleichbarer Basis – um 3,1 Prozent auf 28,2 Milliarden Euro.
Dabei soll das bereinigte Ebit um 5,8 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zulegen, womit sich die Marge auf 13,3 Prozent verbessern würde.
Allerdings sind in diesen Schätzungen die Folgen eines möglicherweise länger anhaltenden Handelskriegs zwischen den USA und dem Rest der Welt logischerweise noch nicht enthalten.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Nach dem jüngsten Kursrückgang liegt der Börsenwert bei 47,1 Milliarden Euro. Inklusive der Nettoschulden von 8,6 Milliarden Dollar liegt der Enterprise Value (EV) bei 55,7 Milliarden Euro.
Das entspricht dem 14,8-Fachen des von Analysten für 2025 vorhergesagten Ebit. Ich finde, das ist eine ziemlich hohe Bewertung, wenngleich sich die Verbesserung der Profitabilität in den vergangenen 3 Jahren durchaus sehen lassen kann. Aber wie geschrieben, stehen die Schätzungen für 2025 auf etwas wackeligen Beinen.
Und das 2025er-KGV liegt bei 17,3.
In einem Umfeld, in dem der Gesamtmarkt zumindest kurzfristig auf Talfahrt bleiben dürfte, könnte sich zwar auch der Kursrückgang bei Danone erst einmal noch etwas ausweiten, doch sobald sich die Lage an den Märkte stabilisiert, sollte Danone zu den Favoriten der Investoren und damit zu den Outperformern gehören.
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