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Nvidia – KI-Konferenz kann Sorgen der Investoren nicht zerstreuen

Die Veranstaltung des US-Herstellers von Grafikprozessoren läuft noch bis zum 21. März. Könnte sich die Aktie nachhaltig erholen?

Welchen Unterschied doch ein Jahr ausmacht: In den Monaten vor der GTC (GPU Technology Conference) von Nvidia im März 2024 waren Investoren immer euphorischer geworden und hatten die Aktie immer weiter in die Stratosphäre getrieben. 

In diesem Jahr ist die Lage hingegen völlig anders. Nach der Vorstellung des KI-Modells des chinesischen KI-Start-ups DeepSeek am 26. Januar 2025 ist die Stimmung vieler Investoren von Nvidia derzeit ziemlich schlecht. Auf die Präsentation von Vorstandschef Jensen Huang am 18. März auf der diesjährigen GTC haben sie mit Verkäufen reagiert – zumal der chinesische Suchmaschinenbetreiber Baidu wenige Tage zuvor sein KI-Modell vorgestellt hatte, um sich gegen Rivalen wie DeepSeek und OpenAI zurückzumelden.

Dabei hat Huang einmal mehr die großen Möglichkeiten von KI angepriesen und zahlreiche Kooperationen vorgestellt. So soll die hauseigene Plattform GR00T N1 die Entwicklung humanoider Roboter beschleunigen. In diesem Bereich arbeitet Nvidia mit Googles DeepMind und mit Walt Disney zusammen. Roboter „werden eine sehr, sehr große Industrie sein“, sagte Huang.

Außerdem ist Nvidia eine Kooperation mit General Motors eingegangen, um KI-Lösungen in die nächste Fahrzeuggeneration zu bringen. Zudem arbeitet Nvidia mit T-Mobile US und Cisco zusammen, um Hardware für die neuen 6G-Mobilfunknetze zu entwickeln. 

Auf der KI-Konferenz hat der Nvidia-Chef dazu wie üblich eine Reihe neuer Hard- und Softwarelösungen vorgestellt. So soll die neue Generation „Blackwell Ultra“, eine Weiterentwicklung des aktuellen Spitzenmodells Blackwell, im zweiten Halbjahr 2025 auf den Markt kommen, im zweiten Halbjahr 2026 soll das erneut wesentlich leistungsstärkere Modell „Vera Rubin“ folgen. Vera Rubin war eine US-Astronomin, die wichtige Entdeckungen bezüglich der Dunklen Materie gemacht hat.

Bei der Präsentation versuchte Huang die Sorgen der Investoren zu zerstreuen, wonach die Nachfrage nach KI-Lösungen – und damit nach Prozessoren von Nvidia – in den nächsten Jahren bei Weitem nicht so stark steigen könnte, wie Investoren lange Zeit gewettet hatten. „Man braucht locker 100-mal so viel Rechenkapazität wie noch vor einem Jahr angenommen“, so der Firmenlenker.

Etliche Analysten haben schon reagiert

Der deutliche Kursrückgang während der gestrigen Präsentation von Huang zeigt aber, dass der Vorstandschef die Ängste der Investoren nicht zerstreuen konnte. Sie haben vielmehr Sorge, dass die KI-Lösungen von DeepSeek und anderen chinesischen Technologiefirmen deutlich weniger KI-Chips brauchen könnten als die bisherigen Lösungen von OpenAI. Das würde das Umsatzwachstum von Nvidia in den nächsten Quartalen deutlich dämpfen, was meiner Meinung nach zwangsläufig für Abwärtsdruck auf die Aktie sorgen sollte. 

Am heutigen Mittwoch, dem 19. März beginnt um 15:30 Uhr deutscher Zeit die Analystenkonferenz. Allerdings haben etliche Analysten bereits gestern nach Huangs Präsentation ihre üblicherweise bullische Einschätzung und ihre Kursziele für Nvidia bestätigt. Dennoch könnte das heute dafür sorgen, dass sich die Aktie etwas erholt. Es würde mich allerdings nicht überraschen, wenn Investoren die mögliche Erholung ziemlich schnell zum Verkaufen nutzen würden. 

Am Donnerstag, dem 20. März, wird es dann erstmals einen „Quantum-Tag“ geben, bei dem das Thema Quantum-Computing im Vordergrund steht. Dabei wird Huang mit den Management etlicher Unternehmen auf dem Podium stehen, unter anderem D-Wave und Rigetti. 

Wie geht’s weiter mit der Aktie?

Derzeit liegt der Börsenwert von Nvidia bei 2,816 Billionen Dollar. Abzüglich des Netto-Cash-Bestands von 34,8 Milliarden Dollar liegt der Enterprise Value (EV) bei 2,781 Billionen Dollar.  

Das entspricht dem 21,3-Fachen des Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit), den Analysten für das im Januar endende Fiskaljahr 2025/26 vorhersagen. 

Und das KGV liegt bei 25,8.

Meiner Meinung nach sollte eine mögliche Erholung der Nvidia-Aktie nur von kurzer Dauer sein, denn Huang hat die Sorgen der Investoren nicht zerstreuen können.

Daher dürften sich Investoren in den nächsten Monaten verstärkt darauf fokussieren, dass sich das Umsatzwachstum in den nächsten Quartalen deutlich abschwächen soll. Nachdem es im per Januar beendeten vierten Quartal 2024/25 bei 78 Prozent lag, soll es laut dem Konsens der Analysten im ersten Quartal 2025/26 auf 66 Prozent zurückgehen, ehe es in den darauffolgenden Quartalen weiter abwärts geht bis auf „nur noch“ 48 Prozent im vierten Quartal 2025/26.

Vor diesem Hintergrund sollte meiner Meinung nach der Abwärtsdruck auf die Bewertung und damit die Nvidia-Aktie weiter zunehmen.

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