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Daimler Truck – Aussicht auf „stabiles“ Geschäft sorgt für Erleichterung

Der Lkw-Hersteller hat 2024 den Herausforderungen ganz gut getrotzt. Vorstandschefin Karin Rådström ist zuversichtlich für 2025.

Mit einer deutlichen Berg- und Talfahrt reagierte die Aktie von Daimler Truck auf die Vorlage der 2024er-Ergebnisse am 14. März, ehe das Papier etwas zulegte. Dabei sorgt gerade eine Zahl für das vierte Quartal für Aufsehen – und die Prognose für 2025 kann sich meiner Meinung nach durchaus sehen lassen. 

2024 ist der Absatz von Daimler Truck um 12 Prozent auf 460.409 Lkw und Busse gesunken. Allerdings gab der Umsatz um lediglich 3 Prozent auf 54,1 Milliarden Euro nach, das lag leicht über den Schätzungen der Analysten von 53,6 Milliarden Euro. Während das Geschäft in Nordamerika und in der Bussparte gut lief, war es in Europa und Asien schwach. 

Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank auf Konzernebene um 15 Prozent auf 4,67 Milliarden Euro, damit wurden die Erwartungen von 4,59 Milliarden Euro allerdings leicht übertroffen. 

Im Fokus der Investoren steht vor allem das Industriegeschäft. Dessen Umsatz ist 2024 um 5 Prozent auf 50,7 Milliarden Euro gesunken. Dabei ist die bereinigte Marge zwar von 9,9 auf 8,9 Prozent zurückgegangen, der Wert liegt allerdings meilenweit über dem Niveau früherer Jahre. 

Für Aufsehen bei Investoren hat gesorgt, dass der Auftragseingang im vierten Quartal um 15 Prozent auf 124.046 Einheiten gestiegen ist, was an dem Bereich Mercedes-Benz Trucks, also dem Europageschäft, sowie an Trucks Asia lag. 

Für Vorstandschefin Karin Rådström steht die Restrukturierung des schwächelnden Europageschäfts ganz oben auf der Agenda. Daher hat der Konzern ein Effizienzprogramm aufgelegt, in dessen Rahmen die wiederkehrenden Kosten von Mercedes-Benz Trucks in Europa bis spätestens 2030 um mehr als 1 Milliarde Euro gesenkt werden sollen. 

Zudem werden die Geschäfte von Daimler Truck in China und Indien, die bisher zum Bereich Trucks Asia gehörten, mit Mercedes-Benz Trucks Europa und Lateinamerika zusammengeführt. 

Überzeugender Ausblick

Bei der Zahlenvorlage kündigte Rådström ein „operativ stabiles Jahr 2025“ im Vergleich zu 2024 an. Ich finde, das kann sich angesichts des schwierigen Branchenumfelds mehr als sehen lassen. 

Demnach soll der Absatz von Daimler Truck 460.000 bis 480.000 Einheiten erreichen, nach 460.409 für 2024.

Dennoch soll das bereinigte Ebit auf Konzernebene um 5 bis 15 Prozent steigen. Die Mitte der Spanne (10 Prozent) würde einen Wert von 5,13 Milliarden Euro bedeuten, das liegt leicht über den Erwartungen von 5,05 Milliarden Euro. 

Dabei soll der Umsatz im Industriegeschäft 2025 auf 54 bis 54 Milliarden Euro zulegen. Außerdem soll es eine bereinigte Ebit-Marge von 8 bis 10 Prozent erwirtschaften, nach 8,9 Prozent für 2024. Allerdings soll der Free Cashflow im Industriegeschäft um 10 bis 25 Prozent sinken. 

Im Ausblick sind allerdings die Folgen der Strafzölle ebenso wenig enthalten wie die Restrukturierung des Europageschäfts. Laut Berechnungen der Analysten der UBS produziert Daimler Truck etwa 65 Prozent aller Lkw für den US-Markt in Mexiko. 

Ein weiteres Problem ist, dass US-Präsident Donald Trump strengere Abgasregeln kippen will, was kurzfristig den Absatz von Lkw dämpfen könnte, weil es zu weniger Vorzieheffekten kommen würde. Die Nachricht hatte am 13. März für einen Kurseinbruch bei Daimler Truck gesorgt. 

Wie geht’s weiter mit der Aktie?

Der Vollständigkeit halber: Analysten prognostizieren für 2025 einen Anstieg des Konzernumsatzes auf 55,5 Milliarden Euro. 

Der Börsenwert liegt bei 30,5 Milliarden Euro. Inklusive der Nettoschulden von 20,1 Milliarden Euro liegt der Enterprise Value (EV) bei 50,6 Milliarden Euro. 

Das entspricht dem 10,0-Fachen des von Analysten für 2025 vorhergesagten Ebit. Ich finde, das ist eine ausreichende Bewertung, wenngleich sich der Ausblick für 2025 durchaus sehen lassen kann. 

Und das 2025er-KGV liegt bei 8,7.

Meiner Meinung nach dürfte die Aktie kurzfristig seitwärts tendieren. Zwar würde die Hoffnung auf eine deutliche Belebung der deutschen Wirtschaft – nicht zuletzt durch das geplante Infrastrukturprogramm – und damit die Belebung der Konjunktur in der Eurozone die Aktie stützen. Hingegen dürften weitere Drohungen von Trump mit Strafzöllen das Papier belasten. 

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