Deutsche Telekom – Nach Rekordjahr unterwegs zu den Mittelfristzielen
Der Telekom-Riese erfreut sich florierender Geschäfte. Allerdings hat der Ausblick für 2025 für Verunsicherung bei Investoren gesorgt.
Mit einem Kurseinbruch um 4 Prozent hat die Aktie der Deutschen Telekom auf die Vorlage der 2024er-Ergebnisse reagiert. Während die Rekordzahlen weitgehend im Rahmen der Erwartungen lagen, waren Investoren von der 2025er-Prognose allerdings nicht begeistert. Handelt es sich nur um Gewinnmitnahmen bei dem Papier, und könnte es anschließend den Höhenflug fortsetzen?
„Finanzziele erreicht und zum Teil übertroffen, Rekorddividende geplant, weiteres Wachstum erwartet. So lauten die wichtigsten Botschaften der Deutschen Telekom für das Geschäftsjahr 2024“, steht in der Pressemeldung.
2024 ist der Konzernumsatz um 3,4 Prozent auf 115,77 Milliarden Euro gestiegen. Das lag leicht über den von der Telekom veröffentlichten Schätzungen der Analysten von 115,44 Milliarden Euro. Dabei haben die Service-Umsätze um 3,9 Prozent auf 96,5 Milliarden Euro zugelegt.
Zudem ist der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) um 6,2 Prozent auf 43,0 Milliarden Euro geklettert. Das lag allerdings leicht unter den Erwartungen von 43,2 Milliarden Euro.
Wachstumsmotor war einmal mehr die Tochter T-Mobile US, die im Gesamtjahr stattliche 6,1 Millionen neue Mobilfunk-Vertragskunden an Land ziehen konnte. Dabei ist das bereinigte Ebitda AL der Tochter um 8,1 Prozent auf 28,5 Milliarden Euro gestiegen, womit sie zwei Drittel des Gewinns der Telekom beisteuert. Zudem entwickelte sich das Geschäft in Deutschland und Europa (ohne Deutschland) erfreulich, wo das bereinigte Ebitda AL jeweils deutlich zulegte.
Zudem schoss der Free Cashflow AL auf Konzernebene um 18,7 Prozent auf 19,2 Milliarden Euro nach oben.
„Ein weiteres Rekordjahr für die Deutsche Telekom“, sagte Vorstandschef Tim Höttges zufrieden.
An den starken Ergebnissen sollen die Aktionäre teilhaben, wobei die Dividende von 0,77 Euro auf den Rekord von 0,90 Euro je Aktie steigen soll.
Prognose sorgt für Verunsicherung
2025 will Höttges das bereinigte Ebitda AL um 4,5 Prozent auf 44,9 Milliarden Euro steigern. Das liegt allerdings etwas unter den Erwartungen von 46,0 Milliarden Euro. Die Telekom begründete das unter anderem mit unterschiedlichen Währungsannahmen im Vergleich zu den Schätzungen der Analysten.
Zudem soll der bereinigte Free Cashflow AL 2025 um 4 Prozent auf 19,9 Milliarden Euro zulegen.
Außerdem ist für den bereinigten Gewinn je Aktie ein Zuwachs von 9 Prozent auf rund 2,00 Euro geplant.
Die Telekom schrieb, dass die obigen Ziele im Einklang mit jenen vom Kapitalmarkttag vom Oktober 2024 stünden.
Zudem will das Unternehmen 2025 für bis zu 2 Milliarden Euro Aktien zurückkaufen.
So sehen die Schätzungen aus
Analysten prognostizieren für 2025 einen Umsatz von 120,8 Milliarden Euro, das entspricht einem Anstieg von 4,3 Prozent gegenüber 2024.
Dabei soll der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 27,6 Milliarden Euro zulegen, was einen Zuwachs um 6,6 Prozent bedeutet. Damit würde die Marge von 22,3 auf 22,8 Prozent zulegen.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Der Börsenwert liegt bei 169,5 Milliarden Euro. Inklusive der Nettoschulden von 137,3 Milliarden Euro liegt der Enterprise Value (EV) bei 306,8 Milliarden Euro.
Das entspricht dem 6,7-Fachen des von Analysten für 2025 prognostizierten Ebitda AL sowie dem 11,1-Fachen des bereinigten Ebit. Ich finde, das ist eine angemessene Bewertung für ein Unternehmen, dessen Umsatzwachstum sich zuletzt in der Größenordnung von rund 3 Prozent stabilisiert hat, während sich die Profitabilität in den vergangenen Jahren dramatisch verbessert hat.
Und das 2025er-KGV liegt bei 16,2.
Auch wenn der Ausblick für 2025 etwas unter den Schätzungen der Analysten liegt, dürfte der Höhenflug der Telekom-Aktie bald weitergehen. Denn Investoren dürften sich schon bald daran erinnern, dass der Konzern zum Jahresanfang 2024 eine konservative Prognose abgegeben und sie im Laufe des Jahres jeweils leicht angehoben hatte. Genau so könnte es meiner Meinung nach auch 2025 laufen. Vor diesem Hintergrund bleibe ich bullisch für das Papier.
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