Heidelberg Materials – Auf Rekordgewinn noch einen draufsetzen
Der Baustoffhersteller hat 2024 dem herausfordernden Umfeld getrotzt. Vorstandschef Dominik von Achten ist für 2025 zuversichtlich.
Nach der Rekordfahrt der vergangenen Monate ist die Aktie von Heidelberg Materials (ehemals HeidelbergCement) nach der Veröffentlichung der 2024er-Ergebnisse auf eine Berg- und Talfahrt gegangen. Dabei können sich die Zahlen durchaus sehen lassen. Allerdings hat der Ausblick für ein wenig Verunsicherung bei Investoren gesorgt.
Trotz eines Absatzrückgangs blieb 2024 der Umsatz des Baustoffherstellers aus dem DAX stabil bei 21,16 Milliarden Euro. Das lag leicht über den vom Unternehmen veröffentlichten Schätzungen der Analysten von 21,05 Milliarden Euro.
Dabei hat ein Erlösplus von 1,8 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro auf dem zweitgrößten Markt von Heidelberg Materials, Nordamerika, die Rückgänge in etlichen anderen Regionen wettgemacht. So waren die Einnahmen auf dem mit weitem Abstand wichtigsten Markt Europa leicht auf 9,5 Milliarden Euro zurückgegangen, womit er knapp 45 Prozent der Konzernerlöse ausmachte.
„Unsere Präsenz im Kernmarkt Nordamerika und einigen weiteren wichtigen Wachstumsmärkten haben wir weiter ausgebaut. Dank unserer breiten geografischen Aufstellung sowie eines aktiven Kosten- und Preismanagements konnten wir Nachfragerückgänge in einzelnen Regionen mehr als kompensieren“, sagte Vorstandschef Dominik von Achten. Dabei hatten die zwischenzeitlich kräftig gestiegenen Zinsen die Bautätigkeit in vielen Märkten erheblich beeinträchtigt.
Aufgrund von deutlichen Kostensenkungen legte allerdings der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf Konzernebene um 6 Prozent auf den Rekord von 3,20 Milliarden Euro zu und übertraf damit leicht die Erwartungen. Damit hat sich die Marge von 14,3 auf 15,1 Prozent verbessert.
Allerdings lagen die Nettoschulden mit 5,29 Milliarden Euro deutlich über den Erwartungen von 4,81 Milliarden Euro.
Solide Prognose
Bei der Vorlage der Ergebnisse gab sich der Firmenlenker für 2025 zuversichtlich.
„Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2025 bleiben wir optimistisch gestimmt. Wenngleich der Bausektor in manchen Regionen noch von Volatilität geprägt ist, setzt sich die Stabilisierung in unseren Kernmärkten fort. Daher rechnen wir im laufenden Jahr erneut mit einem Ergebniswachstum“, so der Vorstandschef.
Dabei stellte er ein bereinigtes Ebit von 3,25 bis 3,55 Milliarden Euro in Aussicht – und damit einen neuen Rekord. Zwar liegt die Mitte der Spanne (3,4 Milliarden Euro) etwas unter dem Konsens der Analysten (rund 3,5 Milliarden Euro), allerdings dürfte von Achten eine konservative Prognose abgegeben haben und könnte sie meiner Meinung nach im Laufe des Jahres allmählich nach oben schrauben.
Zur erneuten Ergebnisverbesserung soll ein Konzernumbau- und Kostensenkungsprogramm beitragen. „Der Schwerpunkt der Initiative liegt auf der Optimierung des Produktionsnetzwerks in Europa sowie funktionsübergreifenden Effizienzsteigerungen und technischen Initiativen auf globaler Ebene. Insgesamt soll die Initiative bis Ende 2026 einen jährlichen Ergebnisbeitrag in Höhe von 500 Millionen Euro erzielen“, sagte von Achten. Aufgrund der Ausrichtung des Zementportfolios hin zu CO2-reduzierten Produkten passt das Unternehmen die Herstellung in etlichen Werken an.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Der Vollständigkeit halber: Analysten prognostizieren für 2025 einen Umsatz von 22,44 Milliarden Euro, was einem Anstieg um 6 Prozent gegenüber 2024 entspricht.
Im Zuge der Rekordfahrt der Aktie ist der Börsenwert auf 25,1 Milliarden Euro gestiegen. Inklusive der Nettoschulden von 5,3 Milliarden Euro liegt der Enterprise Value (EV) bei 30,4 Milliarden Euro.
Das entspricht dem 8,6-Fachen des von Analysten für 2025 vorhergesagten Ebit. Ich finde, das ist keine zu hohe Bewertung, zumal die bereinigte Ebit-Marge auf 15,8 Prozent zulegen soll, was einem neuen Rekordwert entspricht.
Und das 2025er-KGV liegt bei 10,0.
Meiner Meinung nach sollte die Rekordfahrt der Aktie von Heidelberg Materials allmählich weitergehen. Einerseits hat das Unternehmen in den vergangenen beiden Jahren Investoren jeweils mit einem deutlichen Gewinnanstieg überzeugt, wodurch sich die Stimmung der Investoren zusehends gebessert hat.
Andererseits könnten die Zinsen für Staatsanleihen in den USA und damit in vielen anderen Ländern in den nächsten Monaten auf Talfahrt sein, was die Hypothekenzinsen nach unten drücken dürfte. Das sollte die Bautätigkeit ankurbeln, womit sich die Geschäftsperspektiven für Heidelberg Materials aufhellen.
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