Porsche AG – Warnung vor weiterem Margenverfall schickt Aktie auf Crash-Kurs
Das Geschäft des Sportwagenbauers stand 2024 erheblich unter Druck. Für 2025 ist keinerlei Besserung in Sicht, ganz im Gegenteil.
Die Aktionäre des Sportwagenbauers Porsche AG haben auf die Vorlage einiger vorläufiger Zahlen für 2024 sowie etlicher Eckdaten zur 2025er-Prognose am Donnerstagabend, dem 6. Februar, mit kräftigen Verkäufen reagiert. Daraufhin ist die Aktie auf neue Rekordtiefs eingebrochen. Der Grund: Nach dem „Übergangsjahr“ 2024 – so hat zumindest Vorstandschef Oliver Blume es regelmäßig bezeichnet – droht im laufenden Jahr ein noch deutlich schlechteres.
Der Konzern reagiert auf die schwache Nachfrage nach vollelektrischen Sportwagen und den Absatzeinbruch in China mit einer Rolle rückwärts. Dabei will Porsche verstärkt in Modelle mit Verbrennungsmotoren beziehungsweise in Plug-in-Hybride investieren sowie mehr Sonder- und Exklusivausstattungen anbieten. Zudem sind „Anpassungen in der Unternehmensorganisation“ geplant, was auch immer das heißen mag.
Die Folge: All diese Maßnahmen sollen den operativen Gewinn 2025 mit rund 800 Millionen Euro belasten.
Weil gleichzeitig der Absatz laut Blume erst einmal schwach bleiben soll, soll der Umsatz im Gesamtjahr lediglich 39 bis 40 Milliarden Euro erreichen. Der Wert liegt damit lediglich auf dem Niveau, das Analysten in etwa bereits für 2024 vorhergesagt hatten (39,4 Milliarden Euro), und zudem deutlich unter den Erwartungen für 2025 von 40,3 Milliarden Euro. Wachstum sieht anders aus.
Gleichzeitig soll die operative Marge 2025 auf 10 bis 12 Prozent einbrechen, nachdem sie – laut Porsche – 2024 nur um „unteren Ende der prognostizierten Bandbreite“ von 14 bis 15 Prozent gelegen habe. 2023 hatten noch stattliche 18,0 Prozent zu Buche gestanden, dieser Wert liegt inzwischen aber in weiter Ferne.
Analysten hatten für 2025 eigentlich eine leichte Erholung auf 14,7 Prozent vorhergesagt, gegenüber dem erwarteten 2024er-Wert von 14,2 Prozent. Mit der neuen Prognose entfernt sich Porsche aber immer weiter vom Mittelfristziel von 17 bis 19 Prozent.
Dazu ein kleines Rechenbeispiel: Angenommen, der Sportwagenhersteller würde 2025 einen Umsatz in der Mitte der Spanne von 39,5 Milliarden Euro sowie einen operativen Gewinn in der Mitte der Spanne von 11 Prozent erreichen, dann würde er bei 4,35 Milliarden Euro liegen.
Das liegt aber um mehr als 25 Prozent unter der bisherigen Konsensschätzung von 5,9 Milliarden Euro. 2023 waren es noch 7,3 Milliarden Euro.
Porsche hatte zudem am 1. Februar bekannt gegeben, dass sich das Unternehmen von Finanzchef Lutz Meschke sowie von Vertriebschef Detlev von Platen trennen wolle.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Nach dem Einbruch auf Rekordtiefs liegt der Börsenwert bei 50,5 Milliarden Euro. Ich habe dabei angenommen, dass die nicht börsennotierten Stammaktien genauso viel kosten wie die börsennotierten Vorzugsaktien.
Inklusive der Nettoschulden von 5,9 Milliarden Euro (per Ende September) liegt der Enterprise Value bei 56,4 Milliarden Euro.
Das entspricht dem 13,0-Fachen des von mir errechneten operativen Gewinns für 2025. Das ist alles andere als günstig, was von der Aktie eines Luxusgüterherstellers aber auch nicht anders zu erwarten ist. Allerdings droht für 2025 das dritte Jahr in Folge ein weitgehend stagnierender Umsatz, während sich die Profitabilität dramatisch verschlechtert.
Meiner Meinung nach dürfte – abgesehen von einer jederzeit möglichen technischen Erholung – die Talfahrt der Aktie weitergehen, denn nach dem schwachen Ausblick für 2025 hat sich die ohnehin schlechte Stimmung für die Aktie weiter verschlechtert, weil sich die Geschäftsaussichten weiter eingetrübt haben. Umso mehr wächst der Druck auf Blume, endlich die Kehrtwende einzuleiten.
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