Siemens Energy – Starker Jahresauftakt sorgt für Zuversicht
Nach den vorläufigen Zahlen von Ende Januar hat der Energietechnikhersteller nun den Quartalsbericht vorgelegt. Geht die Rekordfahrt der Aktie weiter?
Mehr als vervierfacht hat sich die Aktie von Siemens Energy gegenüber dem Stand von vor einem Jahr. Die Zahlen für das abgelaufene Quartal zeigen, wie sehr sich die Profitabilität verbessert hat. Vorstandschef Christian Bruch hat die Jahresprognose bestätigt.
„Siemens Energy ist weltweit entlang nahezu der gesamten Energie-Wertschöpfungskette tätig. Zu seinen Produkten gehören Gasturbinen, Dampfturbinen, Generatoren, Transformatoren und Verdichter. Durch die Beteiligung an Siemens Gamesa Renewable Energy ergänzt Siemens Energy seine Produktpalette im Bereich der erneuerbaren Energien“, schreibt der Konzern auf der Homepage.
Im per Dezember beendeten ersten Quartal des Fiskaljahrs 2024/25 ist der Umsatz um 16,9 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro gestiegen, bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte stand ein Plus von 18,4 Prozent zu Buche.
Zwar ist der Auftragseingang um 11,1 Prozent auf 13,7 Milliarden Euro gesunken, das lag allerdings an einigen Großaufträgen im Vorjahreszeitraum. Dennoch lag das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz (Book-to-bill-Ratio) diesmal bei stattlichen 1,53. Werte über 1 deuten auf künftiges Erlöswachstum hin.
Zudem ist der Auftragsbestand auf den Rekord von 131 Milliarden Euro geklettert.
Der bereinigte operative Gewinn gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hat sich auf 481 Millionen Euro mehr als verdoppelt, damit hat sich die Marge auf 5,4 Prozent verdoppelt. Zur Ergebnisverbesserung haben alle Geschäftsbereiche beigetragen, wobei die schwächelnde Windkrafttochter Siemens Gamesa den bereinigten operativen Verlust deutlich abgebaut hat, auf 374 Millionen Euro.
„Unser starkes erstes Quartal spiegelt die Marktchancen wider, die sich durch die steigende Stromnachfrage ergeben“, sagte Bruch.
Zudem wurde ein Free Cashflow vor Steuern von 1,5 Milliarden Euro erwirtschaftet, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein negativer Free Cashflow von 283 Millionen Euro, also ein Cash-Abfluss, zu Buche gestanden hatte. Für die überraschend starke Verbesserung seien Vorauszahlungen und Verschiebungen von Zahlungen verantwortlich.
Bereits Ende Januar bei der Zahlenvorlage hatte der Vorstandschef angekündigt, dass Siemens Energy die Jahresprognose für den Free Cashflow vor Steuern von bis zu 1 Milliarden Euro übertreffen werde. Der Ausblick hierfür soll daher bei der Vorlage der Halbjahreszahlen nach oben geschraubt werden.
Prognose bestätigt
Bei der Vorlage des Quartalsberichts hat der Firmenlenker ansonsten die Jahresprognose bestätigt. Demnach soll im Fiskaljahr 2024/25 der Konzernumsatz bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte um 8 bis 10 Prozent steigen.
Zudem soll eine bereinigte operative Marge von 3 bis 5 Prozent erwirtschaftet werden.
Dabei soll Siemens Gamesa den operativen Verlust deutlich abbauen, auf 1,3 Milliarden Euro, und im Fiskaljahr 2025/26 den Break-even erreichen. 2023/24 war der Verlust deutlich reduziert worden, auf 1,8 Milliarden Euro.
So sehen die Schätzungen aus
Analysten prognostizieren für das im September endende Fiskaljahr 2024/25 einen Umsatzanstieg um 9,8 Prozent auf 37,8 Milliarden Euro.
Dabei soll das bereinigte Ebit mehr als vervierfacht werden, auf 1,6 Milliarden Euro. Damit würde die Marge von 1 auf 4,3 Prozent nach oben schießen.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Im Zuge der Rekordfahrt ist der Börsenwert auf 45,7 Milliarden Euro gestiegen. Abzüglich des bereinigten Netto-Cash-Bestands von 3,7 Milliarden Euro liegt der Enterprise Value (EV) bei 42,0 Milliarden Euro.
Das entspricht dem 26,1-Fachen des von Analysten für 2024/25 vorhergesagten Ebit. Das ist eine sehr hohe Bewertung und zeigt, welch enormes Wachstum in der Aktie eingepreist ist.
Auf Basis der Ebit-Schätzung für 2025/26 (3,2 Milliarden Euro) liegt das Multiple beim 13,1-Fachen. Auch das ist alles andere als günstig. Allerdings honorieren Investoren, dass der Umsatz in diesem Geschäftsjahr und den nächsten jeweils um knapp 10 Prozent zulegen soll, während sich die bereinigte Marge dramatisch verbessern soll.
Das KGV auf Basis der 2024/25er-Gewinnschätzungen liegt bei herben 69,0 – für 2025/26 sind es immer noch 23,4. Auf Letzteres werden Investoren in den nächsten Monaten verstärkt schauen.
Trotz der hohen Bewertung gehe ich davon aus, dass der Höhenflug der Aktie von Siemens Energy weitergehen könnte. Zwar könnte es jederzeit etwas Störfeuer aus den USA geben, weil US-Präsident Donald Trump einen Baustopp für Windkraftanlagen auf Bundesebene angeordnet hat, jedoch sieht die Lage für die Geschäftsentwicklung in allen anderen Bereichen weiterhin gut aus.
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