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SUSS MicroTec – Vorläufige Zahlen euphorisieren Investoren

Nach dem vorherigen Höhenflug war die Aktie des deutschen Chipzulieferers in den vergangenen Monaten eingebrochen. Umso erleichterter sind Investoren nach der Vorlage einiger Eckdaten für 2024.

Mit einem Kurssprung um mehr als 20 Prozent nach oben reagiert die Aktie von SUSS MicroTec auf die Veröffentlichung einiger vorläufiger Zahlen für das Jahr 2024. Sie zeigen, dass das Geschäft des Chipzulieferers aus Garching bei München zum Jahresabschluss viel besser gelaufen ist als erwartet, während gerade auch der Auftragseingang Investoren begeistert. Das Unternehmen hatte im Mai 2022 seinen Namen von SÜSS MicroTec zu SUSS MicroTec geändert. 

„Der SUSS-Konzern entwickelt und fertigt Anlagen sowie Prozesslösungen für Mikrostrukturanwendungen – ein Bereich, in dem SUSS über 75 Jahre Erfahrung verfügt. Unser Portfolio umfasst ein breites Spektrum an Produkten und Lösungen für die Bereiche Backend-Lithografie, Wafer-Bonden und Fotomaskenreinigung“, schreibt die Firma auf ihrer Homepage. 

Der Konzern ist damit stark abhängig vom Investitionsverhalten der Halbleiterunternehmen und der Auftragsfertiger, wobei einer boomenden Nachfrage nach KI-Chips derzeit eine gedämpfte Nachfrage nach vielen anderen Halbleitern wie etwa für Smartphones und PCs gegenübersteht. 

Die Aktie reagiert damit stark auf die Geschäftszahlen der Chipfirmen und deren Aussagen zu den Investitionen. Dabei waren die jüngsten Nachrichten vom weltgrößten Auftragsfertiger Taiwan Semiconductor Manufacturing sehr erfreulich. 

Überzeugende Ergebnisse

Wie oben geschrieben, brummte das Geschäft von SUSS im vierten Quartal. Laut den vorläufigen Zahlen wurde dabei ein Umsatz von rund 150 Millionen Dollar erzielt.

Für das Gesamtjahr stehen damit Erlöse von 445 Millionen Euro zu Buche. Das liegt nicht nur weit über der Prognose von Vorstandschef Burkhardt Frick von 380 bis 410 Millionen Euro, sondern übertrifft auch die Schätzungen der Analysten von 405 Millionen Euro bei Weitem. 

Zudem hat der Konzern gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) eine Marge von 17,5 Prozent erwirtschaftet. Damit wurde der Ausblick von 14 bis 16 Prozent deutlich übertroffen. 

Laut meinen Berechnungen steht damit ein Ebit von rund 77,9 Millionen Dollar zu Buche, das liegt um herbe 22 Prozent über den Schätzungen der Analysten (63,8 Millionen Euro).

Für Begeisterung der Investoren hat zudem auch der Auftragseingang gesorgt. Er lag im vierten Quartal bei 147 Millionen Euro und damit fast auf der Höhe des Umsatzes. 

Im dritten Quartal war er noch um 18,4 Prozent auf 84,0 Millionen Euro eingebrochen, was bei Anlegern Sorge vor einer möglicherweise deutlichen Abkühlung des Geschäfts geschürt hatte. Diese habe sich nun aber offenbar als unbegründet herausgestellt, wie die vorläufigen Zahlen für das vierte Quartal und damit das Gesamtjahr zeigen. 

Wie geht’s weiter mit der Aktie?

Im Zuge des heutigen Kurssprungs ist der Börsenwert auf 960 Millionen Euro nach oben geschossen. Inklusive des Netto-Cash-Bestands von 122,3 Millionen Euro (per Ende September) liegt der Enterprise Value (EV) bei 837,7 Millionen Euro.

Das entspricht dem 10,8-Fachen des 2024er-Ebit. Nun kommt es darauf an, wie sehr die Analysten ihre Schätzungen für das 2025er-Ebit nach oben schrauben werden. Die aktuelle Schätzung liegt bei lediglich 72,9 Millionen Euro, was einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. 

Es würde mich nicht überraschen, wenn die Finanzprofis ihre Erwartungen kräftig nach oben schrauben würden, womit ein deutlicher Anstieg des Ebit gegenüber 2024 zu Buche stehen würde. Angenommen, die neue Schätzung für 2025 würde sich auf „nur“ 85 Millionen Euro belaufen, dann würde sich das EV auf lediglich das 9,9-Fache des Ebit belaufen. 

Damit hätte die Aktie von der Bewertungsseite her noch deutlich Luft nach oben, zumal das Unternehmen derzeit stark wächst und die operative Marge auf Rekordhochs nach oben geschossen ist, von denen das Management früher nicht einmal träumen konnte. 

Das 2025er-KGV liegt auf Basis der aktuellen Gewinnschätzungen bei 18,2. Je nachdem, wie stark die Erwartungen für den Gewinn je Aktie nach oben geschraubt werden sollten, würde das KGV im Gegenzug entsprechend zurückgehen. 

Meiner Meinung nach sollte die Erholung der SUSS-Aktie kurzfristig weitergehen. Die Zahlen und gerade der Auftragseingang sollten dazu beitragen, die Sorgen vor einer Geschäftsabschwächung ad acta zu legen. 

Die nächsten wichtigen Kursimpulse für das Papier werden dann die Quartalszahlen der Technologie-, und gerade der Halbleiterunternehmen liefern. So legt der US-Chipkonzern Texas Instruments am 23. Januar die Ergebnisse vor, Infineon zieht am 4. Februar nach.

BNP Paribas bietet auf die Aktie von SUSS MicroTec (A1K023) Mini Futures, Unlimited Turbos und weitere Produkte an.