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Wolters Kluwer – Mit neuem Aktienrückkaufprogramm ins neue Jahr starten

Der niederländische Informationsdienstleister überzeugt Investoren mit gutem Wachstum. Geht die Rekordfahrt der Aktie weiter?

Wie eine Fahnenstange sieht das Papier von Wolters Kluwer aus. Gegenüber dem Stand von vor fünf Jahren ist die Aktie aus dem Euro Stoxx 50 um mehr als 140 Prozent nach oben geschossen und hat damit den Index, der um lediglich etwas mehr als 30 Prozent zugelegt hat, meilenweit hinter sich gelassen. Investoren honorieren, dass das Geschäft gut läuft und auch die Aussichten überzeugen. 

„Wolters Kluwer ist ein weltweit führender Anbieter von Fachwissen, Softwarelösungen und Dienstleistungen in den folgenden Bereichen: Gesundheit, Steuern und Buchhaltung, Unternehmensleistung und ESG, finanzielle Unternehmens-Compliance sowie Recht und Vorschriften“, schreibt der Konzern auf seiner Homepage. 

Überzeugende Ergebnisse

Die am 30. Oktober vorgelegten 9-Monats-Zahlen haben Investoren einmal mehr überzeugt, wenngleich die Ergebnisse kaum nominelle Zahlen enthalten (also nicht Milliarden Euro oder Millionen Euro). 

Demnach ist der Umsatz in den ersten drei Quartalen währungsbereinigt um 6 Prozent gestiegen, bereinigt um Währungs- und Portfolio-Effekte gab es ein organisches Wachstum von ebenfalls 6 Prozent. Dabei sind alle fünf Geschäftsbereiche deutlich gewachsen.

Dabei legten die wiederkehrenden Erlöse organisch um 7 Prozent zu und machten damit 83 Prozent des Konzernumsatzes aus. 

Bei der Umsatzverteilung nach Regionen stammten 64 Prozent aus Nordamerika, 28 Prozent aus Europa sowie 8 Prozent aus der Region Asien-Pazifik & Rest der Welt. 

Zudem ist der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) währungsbereinigt um 8 Prozent geklettert, womit sich die Marge verbessert hat. 

Prognose bestätigt, neues Aktienrückkaufprogramm angekündigt

Bei der Präsentation der Ergebnisse zeigte sich Vorstandschefin Nancy McKinstry zufrieden und bestätigte den Ausblick. 

Demnach soll das organische Umsatzwachstum im laufenden Jahr auf dem guten 2023er-Niveau (6 Prozent) liegen.

Zudem soll die bereinigte operative Marge 2024 leicht steigen, auf 26,4 bis 26,8 Prozent nach 26,4 Prozent für 2023.

Außerdem soll der bereinigte Gewinn je Aktie 2024 um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz zulegen, nach einem währungsbereinigten Plus von 12 Prozent im Vorjahr. 

Außerdem wollte McKinstry im Gesamtjahr 1 Milliarde Euro für Aktienrückkäufe ausgeben, womit sie auf dem gleichen Niveau wie in den Jahren 2022 und 2023 lägen. Bis Ende Oktober 2024 hatte das Unternehmen hierfür 853 Millionen Euro ausgegeben. 

Außerdem hat die Vorstandschefin einen Broker beauftragt, zwischen Anfang Januar 2025 und dem 24. Februar ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 100 Millionen Euro durchzuführen. 

McKinstry setzt auch auf das Thema KI. Das Unternehmen hatte im Oktober 2023 seine erste Lösung für generative KI auf den Markt gebracht, die Kliniken bei ihren Entscheidungen unterstützt. Im März 2024 wurden mehr als 100 US-Krankenhäuser und führende Gesundheitssysteme an diese Lösung angeschlossen.

Im Dezember 2024 hat die Firma dann KI-Funktionen in ihrer Steuersoftware SteuerSparErklärung eingeführt.

So sehen die Schätzungen aus

Analysten sagen für 2024 einen Umsatzanstieg (nicht organisch) um 6 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro vorher. 2025 soll es um 7 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro nach oben gehen, womit das gute Wachstum anhalten würde. 

Dabei soll das bereinigte Ebit 2024 um 7,5 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zulegen, für 2025 wird ein Zuwachs um 9 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro prognostiziert. Dabei würde die ohnehin starke Marge jeweils leicht steigen, zuerst auf 26,7 Prozent, um 2025 sogar 27,3 Prozent zu erreichen – das wären jeweils Rekordwerte.

Wie geht’s weiter mit der Aktie

Die Aktie ist auf Rekordfahrt, wobei der Börsenwert auf 39,5 Milliarden Euro gestiegen ist. Inklusive der Nettoschulden von lediglich 3,4 Milliarden Euro liegt der Enterprise Value (EV) bei 42,9 Milliarden Euro.

Das entspricht dem 24,8-Fachen des von Analysten für 2025 vorhergesagten Ebit. Ich finde, das ist eine sehr hohe Bewertung, allerdings können sich das gute Umsatzwachstum und die starke operative Marge mehr als sehen lassen. 

Und das 2025er-KGV liegt bei herben 30,1.

Trotz der hohen Bewertung sollte meiner Meinung nach die Rekordfahrt der Aktie weitergehen, weil Investoren auf eine anhaltend erfreuliche Geschäftsentwicklung setzen dürften – und ein bisschen KI-Fantasie gibt es noch obendrauf. 

BNP Paribas bietet auf die Aktie von Wolters Kluwer (A0J2R1) Mini Futures, Unlimited TurbosFaktor-Optionsscheine und weitere Produkte an.