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Moderna – Nach heftiger Umsatzwarnung kollabiert Aktie

Die Aktie des US-Anbieters von Corona-Impfstoffen ist 2024 um knapp 60 Prozent eingebrochen. Nun hat Vorstandschef Stéphane Bancel Investoren einmal mehr geschockt.

Mit einem Kurseinbruch von 16,8 Prozent hat die Aktie von Moderna am 13. Januar auf die Nachrichten reagiert, die der Konzern kurz vor der Präsentation auf einer Gesundheitskonferenz von JPMorgan veröffentlicht hat. Die News sorgten auch für deutliche Kursverluste bei den Papieren anderer Impfstoffhersteller wie Novavax oder BioNTech. 

Moderna-Chef Stéphane Bancel hat dabei die Umsatzprognose für 2025 um 1 Milliarde Dollar auf lediglich 1,5 bis 2,5 Milliarden Dollar gesenkt, nachdem er zuvor 2,5 bis 3,5 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt hatte. Die neue Prognose lag meilenweit unter den Schätzungen der Analysten von 2,92 Milliarden Dollar. Die Einnahmen sollen größtenteils im zweiten Halbjahr generiert werden. 

Grund für die Reduktion ist der erwartete weitere Kollaps der Nachfrage nach dem hauseigenen Corona-Impfstoff, während auch die Nachfrage nach dem Impfstoff gegen die Atemwegserkrankung RSV, mRESVIA, dem zweiten Umsatzlieferanten von Moderna, schwach ist. 

Laut den vorläufigen Zahlen hat der Konzernerlös 2024 lediglich 3,0 bis 3,1 Milliarden Dollar und damit das untere Ende der prognostizierten Spanne von 3,0 bis 3,5 Milliarden Dollar erreicht. Davon seien mehr als 3,0 Milliarden Dollar auf den Corona-Impfstoff und nur „minimale“ Einnahmen auf mRESVIA entfallen. 

Im 3. Quartal hatten die mRESVIA-Umsätze bei nur 10,0 Millionen Dollar gelegen. Das lag meilenweit unter den Schätzungen der Analysten von 135 Millionen Dollar. 

Wegen der anhaltend hohen Verluste war zudem der Cash-Bestand im Jahresverlauf um 3,8 Milliarden Dollar auf 9,5 Milliarden Dollar per Ende Dezember gesunken. 

Auf die Kostenbremse treten

Vor diesem Hintergrund bleibt Bancel nichts anderes übrig, als das Kostensenkungsprogramm zu „beschleunigen und auszuweiten.“ So sollen die Ausgaben 2025 um 1 Milliarde Dollar gesenkt werden, für 2026 ist eine Reduktion um weitere 500 Millionen Dollar geplant. Laut den Planungen soll der Cash-Bestand dennoch bis Ende 2025 auf nur noch rund 6,0 Milliarden Dollar zurückgehen.

Der Vorstandschef will zudem die Pipeline energisch vorantreiben. Dabei sollen in den nächsten drei Jahren bis zu zehn Produkte zugelassen werden, davon bis zu drei im Jahr 2025. 

Die endgültigen Zahlen für 2024 will das Unternehmen am 14. Februar vorlegen. 

Nach der Umsatzwarnung für 2025 droht das Erreichen der Gewinnschwelle aber in noch weitere Ferne zu rücken als ohnehin schon. Im September 2024 hatte das Management angekündigt, erst im Jahr 2028 bei Umsätzen von 6 Milliarden Dollar auf operativer Basis den Break-even zu erreichen. Dabei war das Ziel von zuvor 2026 auf 2028 nach hinten verschoben worden. 

Nach den neuesten Nachrichten rücken auch die Zeiten, in denen Moderna mit seinen Corona-Impfstoffen hohe Umsätze erzielt hatte, in immer weitere Ferne. Nachdem sie 2022 noch bei 18 Milliarden Dollar gelegen hatten, waren sie 2023 auf 6,7 Milliarden Dollar kollabiert, gefolgt von nur noch 3,0 Milliarden Dollar für 2024. Und 2025 soll es weiter massiv abwärts gehen. 

Wie geht’s weiter mit der Aktie?

Bislang waren Analysten davon ausgegangen, dass der bereinigte Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) 2024 um 8 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar abgebaut würde, während für 2025 ein Ebit-Verlust von 3,7 Milliarden Dollar vorhergesagt worden war. 

Nach den schwachen Umsatzzahlen für 2024 und der drastischen Erlöswarnung für 2025 wächst allerdings das Risiko, dass der Ebit-Verlust – trotz größerer Kostensenkungen – deutlich höher ausfallen könnte als bislang erwartet, gerade im Jahr 2025.

Nach dem Kurseinbruch notiert die Aktie um 92,5 Prozent unter dem Rekordhoch vom September 2021 und damit gleichzeitig auf dem niedrigsten Niveau seit April 2020. 

Damit liegt der Börsenwert bei 13,5 Milliarden Dollar. Inklusive des Netto-Cash-Bestands von 6,9 Milliarden Dollar (per Ende September) liegt der Enterprise Value (EV) bei 6,6 Milliarden Dollar. 

Das entspricht dem 3,3-Fachen der Mitte des von Bancel für 2025 in Aussicht gestellten Umsatzes (2,0 Milliarden Dollar). 

Ich gehe davon aus, dass die Talfahrt der Moderna-Aktie weitergeht. Offensichtlich wird die Nachfrage nach den Corona-Impfstoffen immer schlechter, was mit mRESVIA-Verkäufen auch nicht annähernd kompensiert werden kann. Anleger sollten daher die Reißleine ziehen.  

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