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Constellation Energy – Mit Übernahme von kräftig steigender Stromnachfrage in den USA profitieren

Wegen des KI-Hypes hat sich die Aktie des US-Versorgers 2024 verdoppelt. Nun euphorisiert Vorstandschef Joe Dominguez Investoren mit einer Akquisition.

Mit einem Kurssprung von 25 Prozent und damit dem stärksten Anstieg seit dem Börsengang im Januar 2022 hat die Aktie von Constellation Energy am 10. Januar 2025 auf die Ankündigung von Vorstandschef Joe Dominguez reagiert, den kleineren Wettbewerber Calpine für 26,6 Milliarden Dollar inklusive Nettoschulden zu kaufen. 

Laut Dominguez würde Calpine damit mit dem 7,9-Fachen des für 2026 erwarteten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bewertet werden, was laut Dominguez eine „attraktive“ Bewertung sei. Der Deal soll im vierten Quartal 2025 abgeschlossen werden.

Durch die Übernahme ergänzt der größte Betreiber von Atomkraftwerken in den USA, Constellation Energy, seine Kapazitäten von 32,4 Gigawatt (GW) mit emissionsarmen beziehungsweise -freien von Calpine, die Strom vor allem mithilfe von Erdgas und Geothermie produzieren. 

Damit steigt Constellation Energy gemessen an der Zahl der Kraftwerke und der produzierten Strommenge zum Branchenprimus in den USA auf. Zudem wird der Konzern der größte Anbieter von sauberer Energie sein. 

Calpine betreibt 79 Kraftwerke mit einer Kapazität von insgesamt 27,7 GW. Davon entfallen 26 GW auf 61 Gaskraftwerke, die in Betrieb sind, sowie 725 Megawatt (MW) auf 13 Geothermie-Anlagen und 740 MW auf Solarkraftwerke mit Batteriespeichern. Insgesamt werden sich die Kapazitäten also auf knapp 60 Gigawatt (GW) belaufen.

Mit der Transaktion will Constellation Energy von der kräftig steigenden Nachfrage nach Strom in den USA profitieren, sie soll in den nächsten 5 Jahren um rund 16 Prozent zulegen. Ein Grund ist neben Rechenzentren mit KI-Lösungen die Elektrifizierung von Fahrzeugen und Häusern. 

Weil der Konzern die Kapazitäten bei Atomstrom nicht schnell genug aufstocken kann, setzt er nun verstärkt auf Erdgas, um die Versorgungssicherheit jederzeit zu gewährleisten. 

Kräftiger Profitabilitätsschub

Laut Dominguez soll die Akquisition den bereinigten operativen Gewinn je Aktie im Jahr 2026 um mehr als 20 Prozent beflügeln, in den darauffolgenden Jahren bis 2029 sollen es zusätzlich jeweils mindestens 2 Dollar beim Gewinn je Aktie jährlich sein. Damit soll er im Laufe des Jahrzehnts jährlich um einen zweistelligen Prozentsatz zulegen. 

Bei der Präsentation der Übernahmepläne hat der Firmenlenker erstmals eine Prognose für 2025 abgegeben, demnach soll ein bereinigter operativer Gewinn von 8,90 bis 9,60 Dollar je Aktie erwirtschaftet werden. Zudem sollen damit für 2026 mindestens 10,70  bis 11,70 Dollar zu Buche stehen. Außerdem hat Dominguez die Prognose für 2024 auf mehr als 8,40 Dollar nach oben geschraubt, das war die dritte Anhebung in Folge für das Jahr. 

Zudem soll durch die Transaktion der bereinigte Free Cashflow jährlich um mindestens 2 Milliarden Dollar (vor Wachstumsinvestitionen) nach oben getrieben werden und damit die finanzielle Basis liefern, um weiter kräftig in die Expansion des Geschäfts investieren zu können.  

Wie geht’s weiter mit der Aktie?

Nach der Kursexplosion liegt der Börsenwert bei 96,2 Milliarden Dollar. Inklusive der Nettoschulden von 6,6 Milliarden Dollar (per Ende September) liegt der Enterprise Value (EV) bei 102,8 Milliarden Dollar. 

Das entspricht dem 20,7-Fachen des von Analysten für 2025 vorhergesagten Ebitda (5,0 Milliarden Dollar) beziehungsweise dem 26,8-Fachen des erwarteten Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit, 3,8 Milliarden Dollar). 

Ich finde, das ist jeweils eine sehr hohe Bewertung, zumal das 2025er-KGV bei herben 32,8 liegt. 

Allerdings sind Investoren bereit, für einen Betreiber von Atomkraftwerken eine hohe Bewertung zu bezahlen, weil die Entwicklung der Rohstoffkosten und damit jene der Profitabilität üblicherweise gut planbar ist. Das ist bei den stark schwankenden Preisen für Erdgas anders, weshalb die Bewertung für Calpine entsprechend viel niedriger ist. 

Meiner Meinung nach dürfte die Rekordfahrt der Aktie von Constellation Energy dennoch weitergehen, denn die Aussicht auf die erwarteten kräftigen Gewinnsteigerungen in den Jahren ab 2026 sollte Investoren weiter euphorisieren.

BNP Paribas bietet auf die Aktie von Constellation Energy (A3DCXB) Mini Futures, Unlimited Turbos, Optionsscheine, Faktor-Optionsscheine und weitere Produkte an.