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Munich Re – Trotz Waldbränden in den USA wird neuer Rekordgewinn angepeilt

Der weltgrößte Rückversicherer hat seinen Profit in den vergangenen Jahren kräftig gesteigert. Vorstandschef Joachim Wenning will 2025 den Erfolgskurs fortsetzen.

Der Fels in der Brandung im DAX ist die Aktie der Munich Re. Während der Kurseinbruch beim S&P 500 den DAX mit nach unten gerissen hat, hält sich das Papier des weltgrößten Rückversicherers in der Nähe des Rekordhochs. Investoren honorieren, dass sich das Geschäft in den vergangenen Jahren deutlich besser entwickelt hat als erwartet und es durch die Strafzollpolitik von US-Präsident Donald Trump kaum beeinträchtigt werden dürfte. 

2024 ist der Versicherungsumsatz, also die Prämieneinnahmen, um 5,1 Prozent auf 60,83 Milliarden Euro gestiegen. 

Zudem ist der Gewinn um 23,4 Prozent auf den Rekord von 5,7 Milliarden Euro geklettert. Das waren 700 Millionen Euro mehr, als Vorstandschef Joachim Wenning ursprünglich in Aussicht gestellt hatte. Das war zudem das vierte Jahr in Folge, in dem der Gewinn die Anfangserwartungen übertroffen hat. 

Damit hat sich die Profitabilität in den vergangenen Jahren stark verbessert, nachdem der Gewinn 2020 wegen der Pandemie auf 1,2 Milliarden Euro eingebrochen war, nach 2,7 Milliarden Euro für 2019.

„Das Ertragsniveau von Munich Re hat sich im Rahmen unseres 5-Jahres-Strategieprogramms Ambition 2025, das wir in diesem Jahr abschließen, sehr deutlich und nachhaltig verbessert“, sagte Wenning.

Deutlich bessere Schaden-Kosten-Quote

Dabei entfielen 2024 4,9 Milliarden Euro auf das Rückversicherungsgeschäft und 791 Millionen Euro auf die Erstversicherungstochter Ergo. 

Im Bereich Rückversicherung sind die Kosten für Großschäden deutlich gestiegen, auf 3,9 Milliarden Euro. Dabei hatte der Hurrikan Helene Belastungen von rund 0,5 Milliarden Euro verursacht, zudem entfielen 0,4 Milliarden Euro auf den Hurrikan Milton. Dennoch hat sich die Schaden-Kosten-Quote in der Sparte Schaden-/Unfall-Rückversicherung von 85,2 auf 82,4 Prozent deutlich verbessert. 

Diese Quote gibt das Verhältnis der Kosten für eingetretene Schäden, der Ausgaben für Verwaltung und der Abschlüsse von Versicherungsverträgen zu den Prämieneinnahmen wieder. Je niedriger die Schaden-Kosten-Quote ist, umso besser für das Unternehmen. 

Ebenso wie der Rückversicherungsbereich hat auch Ergo den Gewinn in den vergangenen Jahren erheblich gesteigert, nachdem er 2020 auf 517 Millionen Euro geklettert war – nach 440 Millionen Euro für 2019.

Zu dem hervorragenden Gewinn auf Konzernebene hat 2024 auch das Kapitalergebnis kräftig beigetragen, das auf 7,2 Milliarden Euro nach oben geschossen ist. Neben den höheren Zinsen hat der Konzern auch vom Boom am Aktienmarkt profitiert. Dabei entsprach das Kapitalanlageergebnis einer Rendite von 3,1 Prozent bezogen auf den Marktwert des Portfolios. 

Zudem ist der Gewinn je Aktie 2024 um 26,3 Prozent auf den Rekord von 42,78 Euro nach oben geschossen. 

Die Aktionäre sollen von den prächtigen Ergebnissen profitieren. Einerseits wird die Dividende um ein Drittel auf den Rekord von 20 Euro je Aktie angehoben, womit die Schätzungen der Analysten von 16,49 Euro bei Weitem übertroffen werden. 

Andererseits wird das Aktienrückkaufprogramm um 500 Millionen Euro auf 2,0 Milliarden Euro aufgestockt. Die Papiere sollen ab dem Tag der Hauptversammlung am 30. April 2025 bis spätestens zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung am 29. April 2026 zurückgekauft werden. 

Starke Prognose

Bei der Veröffentlichung des Geschäftsberichts am 26. Februar zeigte sich Wenning verständlicherweise sehr zufrieden. Er warnte zwar, dass die Waldbrandschäden in Los Angeles im Januar 2025 eine Belastung von rund 1,2 Milliarden Euro verursachen könnten, dennoch strebe der Konzern für 2025 einen Rekordgewinn von 6 Milliarden Euro an. Dabei soll der Rückversicherungsbereich den Profit auf 5,1 Milliarden Euro verbessern, während es bei Ergo auf 0,9 Milliarden Euro nach oben gehen soll. 

Zuversichtlich stimmt den Firmenlenker die Erneuerungsrunde vom Januar, wobei die Preise um lediglich 0,6 Prozent gesunken sind. Weil der Versicherer zudem auf Verträge verzichtet hat, bei denen die Renditeerwartungen nicht gestimmt haben, ist das gezeichnete Geschäftsvolumen um 2,4 Prozent zurückgegangen. 

Allerdings gab sich Wenning optimistisch für die Erneuerungsrunden im April und Juni, zumal die neuesten Großschäden, etwa jene in Los Angeles, einem Preisrückgang entgegenstünden. 

Am 20. März hat Ergo bekannt gegeben, die restlichen 71 Prozent an dem US-Versicherer Next Insurance zu übernehmen. Der Vereinbarung liegt eine Bewertung von 2,6 Milliarden Dollar für 100 Prozent der Anteile zugrunde. Ergo hält bisher 29 Prozent der Anteile. 

Next fokussiert sich auf das Geschäft mit kleinen und mittleren Unternehmen und hat 2024 einen Umsatz von 548 Millionen Dollar erzielt. Laut den Plänen von Ergo soll Next mittelfristig einen Gewinn im mittleren dreistelligen Millionen-Dollar-Bereich zum Profit der Unternehmensgruppe beitragen. 

Wie geht’s weiter mit der Aktie?

Meiner Meinung nach sollte die Rekordfahrt der Munich-Re-Aktie weitergehen, zumal das Papier mit einem 2025er-KGV von 12,8 nicht zu teuer ist. Zudem überzeugt Investoren die Aussicht auf einen neuen Rekordgewinn im Jahr 2025.

In einem Umfeld, in dem die Turbulenzen an den Aktienmärkten aufgrund von Trumps Strafzollpolitik anhalten dürften, dürften Investoren zudem verstärkt Geld in Unternehmen aus defensiven Sektoren umschichten, die von den Strafzöllen nicht oder kaum betroffen sein sollten. Genau zu diesen Unternehmen gehört die Munich Re.

BNP Paribas bietet auf die Aktie der Munich Re (843002) Mini Futures, Unlimited Turbos, Optionsscheine, Faktor-Optionsscheine und weitere Produkte an.