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Vinci – Deutschlands Pläne lassen Aktien europäischer Baufirmen nach oben schießen

Der französische Konzessions- und Baukonzern hat 2024 mit einem Rekordgewinn abgeschlossen. Vorstandschef Xavier Huillard will 2025 den Expansionskurs fortsetzen.

Mit einem Kursfeuerwerk reagieren die Aktien von Heidelberg Materials und jene der europäischen Wettbewerber, wie Vinci, auf die Pläne von CDU/ CSU und SPD nach der möglichen Bildung einer Regierung ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro zur Instandsetzung der Infrastruktur aufzulegen. Damit hellen sich die Aussichten für die hierzulande aktiven Unternehmen deutlich auf.

Eine Analyse zu den 2024er-Zahlen von Heidelberg Materials können Sie in dem Beitrag „Heidelberg Materials – Auf Rekordgewinn noch einen draufsetzen“ nachlesen.

Vinci ist ein französischer Konzessions- und Baukonzern. Zum Leistungsspektrum des im Euro Stoxx 50 notierten Unternehmens gehören Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb von Infrastruktur und baulichen Einrichtungen, wie Autobahnen, oder Flughäfen.

2024 ist der Umsatz von Vinci um 4 Prozent auf 71,6 Milliarden Euro gestiegen. Davon entfielen 42 Prozent auf Frankreich und der Rest auf das Auslandsgeschäft. Dabei ist der Konzern laut eigenen Angaben auch in Deutschland in zahlreichen Bereichen aktiv, von Bauleistungen, über Ingenieur- und Brückenbau, bis zu Bauwerksinstandsetzung, Gleisbau und Schallschutz.

Dabei machte das Baugeschäft auf Konzernebene 44,4 Prozent der Konzernerlöse aus.

Zudem ist der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 7,7 Prozent auf 9,0 Milliarden Euro gestiegen. Damit hat sich die Marge etwas verbessert von 12,1 auf 12,6 Prozent.

Der Gewinn unter dem Strich legte um 3,4 Prozent auf den Rekord von 4,9 Milliarden Euro zu. Dabei hatte eine neue Steuer in Frankreich, die die Betreiber von Infrastruktur zahlen mussten, den Profit um 284 Millionen Euro gedrückt.

Der scheidende Vorstandschef Xavier Huillard hat das Geschäft zudem mit dem Kauf etlicher Beteiligungen gestärkt, wie in den Bereichen Autobahnen und Flughäfen. Huillard übergibt nach der Hauptversammlung am 17. April das Ruder an Pierre Anjolras, der derzeit für das operative Geschäft verantwortlich ist.

Der Free Cashflow stieg 2024 um 2,7 Prozent auf den Rekord von 6,8 Milliarden Euro.

Gute Prognose

Bei der Zahlenvorlage am 6. Februar gab sich Huillard zuversichtlich für 2025, zumal der Auftragseingang 2024 um 7 Prozent auf 66,3 Milliarden Euro gestiegen war. Zudem hat der Auftragsbestand um 13 Prozent auf den Rekord von 69,1 Milliarden Euro zugelegt.

Demnach soll der Umsatz 2025 erneut steigen.

Außerdem soll der Gewinn erneut zulegen, wobei allerdings die Erhöhung der Unternehmenssteuer in Frankreich ausgeklammert ist. Sie soll bei Vinci laut eigenen Schätzungen Belastungen von 400 Millionen Euro verursachen.

Dabei soll beispielsweise die Bausparte die operative Marge weiter verbessern, nachdem sie 2024 leicht gestiegen war auf 4,1 Prozent.

So sehen die Schätzungen aus

Analysten prognostizieren für 2025 einen Umsatzanstieg um 3 Prozent auf knapp 73,8 Milliarden Euro.

Dabei soll das Ebit um 4,3 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro zulegen. Damit würde die Marge leicht zulegen von 12,6 auf 12,7 Prozent.

Wie geht’s weiter mit der Aktie?

Nach dem Kurssprung notiert die Aktie um lediglich 2 Prozent unter dem Rekordhoch von knapp über 120 Euro von Ende März 2024.

Damit liegt der Börsenwert aktuell bei 68,0 Milliarden Euro. Inklusive der Nettoschulden von 20,4 Milliarden Euro liegt der Enterprise Value (EV) bei 88,4 Milliarden Euro.

Das entspricht dem 9,4-Fachen des von Analysten für 2025 vorhergesagten Ebit. Ich finde, das ist nicht zu teuer für das Geschäft von Vinci, wenngleich es zyklisch ist.

Und das 2025er-KGV liegt bei 13,2.

Meiner Meinung nach sollte die Rekordfahrt das Vinci-Papiers weitergehen. Dafür sollten nicht zuletzt die Nachrichten der möglichen neuen Bundesregierung aus CDU/ CSU und SPD sorgen.

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